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Sonntag, 17. August 2014

3 Chinesen mit dem Kontrabass

Wie ich vor kurzem bereits erwähnt habe, schaue ich ab und an in der Statistikecke meines Blogs vorbei. Dort kann ich mir z.B. anzeigen lassen, wie viele Besucher jetzt gerade, heute, diese Woche, diesen Monat oder bisher insgesamt meine Seiten aufrufen bzw. aufgerufen haben und aus welchen Ländern meine Gäste so kommen.

Als ich mir neulich die aktuellen Zahlen angesehen habe war ich doch etwas erstaunt. Denn in der Übersicht wurden (und werden auch heute noch) neben den anderen Besucherzahlen 13 Seitenaufrufe aus Lettland und 7 aus der Republik Korea angezeigt. Und im Verlauf der letzten Woche sind unter anderem 13 Aufrufe aus Hongkong hinzu gekommen, aus denen bislang gar 29 geworden sind.

Ich gebe zu, dass mich bezüglich dieser Zahlen ein paar Dinge durchaus interessieren würden. So würde ich gerne wissen, wer in Ländern wie Lettland und Hongkong einen deutschsprachigen Blog (und dabei gerade meinen!) aufruft und wie diese Besucher auf meine Seiten gelangt sind. Sind es Deutsche, die sich gerade dort aufhalten? Oder sind es Besucher, die zumindest des Deutschen mächtig sind und hier mitlesen? Oder handelt es sich vielleicht eher um Gäste, die eigentlich etwas ganz anderes im World Wide Web gesucht haben und dabei rein zufällig bei mir im Wohnzimmer gelandet sind? Fragen, auf die ich wahrscheinlich keine Antworten bekommen werde. Wie auch auf die Frage, ob die 29 Seitenaufrufe aus Hongkong durch ein paar Wenige zustande kamen, die zusammen 29 Mal geklickt haben, oder durch 29 einzelne Aufrufe von Besuchern, die hierher gefunden haben.

Was ich aber definitiv sagen kann ist, dass ich zumindest bei dem bekannten Kinderlied lieber bei den 3 Chinesen mit dem Kontrabass bleibe!

Sonntag, 3. August 2014

Von diesem und jenem

Seit vier Wochen habe ich keinen Eintrag mehr veröffentlicht. Das liegt zum einen daran, dass bislang nicht sonderlich viel passiert ist, was man in einem Blog unbedingt hätte festhalten müssen. Und zum andern hatte ich mich nach der Reha um ein paar Dinge zu kümmern, die mitunter etwas Zeit in Anspruch genommen haben.

So bin ich z.B. zwei Tage nach meiner Rückkehr aus Konstanz zur für mich zuständigen Dienststelle der Agentur für Arbeit gefahren und habe mich dort arbeitslos und arbeitssuchend gemeldet. Diese Meldung war notwendig geworden, weil man mich als "arbeitsfähig" aus der Rehaklinik entlassen hat und ich für die Zeit nach Konstanz keine Stelle in Aussicht hatte. Von der Dame, die mich betreute, habe ich erfahren, dass ich noch einen Restanspruch von 197 Tagen auf das Arbeitslosengeld I habe. Das hatte ich bisher nicht gewusst und war davon ausgegangen, ich müsse unmittelbar nach der Reha Hartz IV beantragen. Dass dem nicht so ist kann mir natürlich nur recht sein. Vor kurzem ist mein Antrag auf ALG 1 in den Briefkasten gewandert und ich gehe davon aus, dass ich innerhalb der nächsten 14 Tage einen positiven Bescheid von der Arbeitsagentur bekommen werde.

Von Dezember 2012 bis zum Ende meiner Reha war ich ohne Unterbrechung arbeitsunfähig krankgeschrieben und habe von meiner Krankenkasse Monat für Monat Krankengeld bezogen. Anfangs war es ganz nett, morgens nicht aufstehen zu müssen und sich den Tag weitestgehend frei einteilen zu können. Aber irgendwann merkt man schon, dass ein geregelter Arbeitsalltag durchaus seine Vorteile hat und man sich mit einem deutlich besseren Gefühl einen Kontoauszug bei der Bank besorgt. Deshalb habe ich nicht viel Zeit verstreichen lassen, als ich wieder zuhause war, und habe voller Tatendrang mein Anschreiben und meinen Lebenslauf auf Vordermann gebracht. Drei oder vier Bewerbungen sind bisher im Briefkasten gelandet und ich bin gespannt, ob sich jemand bei mir meldet. Chancen rechne ich mir schon aus, denn meine Prüfungszeugnisse können sich durchaus sehen lassen!

Beim Pramipexol, das ich seit meiner Entlassung aus der Uniklinik Heidelberg einnehme, bin ich inzwischen bei einer Einzeldosis von 1,05 mg und einer Tagesgesamtdosis von 3,15 mg angelangt. Die Substanz hat meinen Zustand durchaus ein wenig positiv beeinflusst, das ist nicht nur mir aufgefallen. So kann ich z.B. meine rechte Hand und deren Finger beim Ausfüllen von Formularen und beim Schuhebinden etwas besser und gezielter einsetzen, wodurch mir solche Dinge insgesamt leichter fallen. Und auch meine Sprache ist etwas klarer und deutlicher geworden.

Was mich im Moment allerdings ziemlich nervt ist mein Gedärm. Seit einiger Zeit kann ich nicht mehr einfach das essen, worauf ich gerade Lust habe und manches, was ich bisher noch problemlos vertragen habe, macht mir jetzt plötzlich Probleme. Vollmilchschokolade und gut gewürzte Speisen z.B. Was mich wundert, denn bislang hatte ich weder mit dem einen, noch mit dem anderen ungute Erfahrungen gemacht. Neuerdings kann es passieren, dass ich kurze Zeit nach deren Verzehr intensive und unangenehme Magenschmerzen bekomme, die ich so nur von meinem Reizdarm kenne. Ab und an wird das Ganze von Darmwinden begleitet, mit deren Hilfe die NASA vermutlich ein ganzes Space Shuttle ins All schießen könnte. Und zu guter Letzt haben sich auch meine Toilettengewohnheiten verändert.

Es gibt eindeutig Themen, über die ich lieber schreibe als über meine nervigen Verdauungsprobleme. Aber zurzeit gehören eben auch solche Dinge zu mir und meiner Erkrankung dazu und ich möchte mich lieber ehrlich mit ihnen auseinandersetzen, anstatt sie einfach unter den Tisch fallen zu lassen.

Also: In der Regel vergeht zwischen der Nahrungsaufnahme und dem Gang zur Toilette eine gewisse Zeit, während der die einzelnen Nahrungsbestandteile im Körper aufgespalten und verdaut werden. Diese Zeitspanne ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich lang, und längst nicht jeder geht täglich zur Toilette. Seit ich mich daran erinnern kann ist es bei mir so, dass ich meiner Verdauung einmal am Tag nachgebe und dann für den Rest des Tages Ruhe habe. Doch seit einiger Zeit ist es manchal so, dass ich plötzlich das Bedürfnis verspüre, ein zweites Mal die Toilette aufzusuchen, obwohl ich seit dem ersten Ausflug dorthin kaum etwas gegessen habe. Das ist zwar absolut neu für mich, wäre aber kein großes Dilemma, wenn es nur darum ginge, wie ein normaler Mensch zur Toilette zu gehen. Geht es aber nicht.

Beispiel: Einige Tage vor meiner Reha waren wir zu fünft beim Mongolen essen. Ich bin gerne dort, denn das Essen ist wirklich gut und das Personal sehr freundlich und bemüht. Wenn man zum Buffet dort hin geht, kann man sich für einen festen Preis so oft man möchte an den nebeneinander aufgereihten Bottichen bedienen. Egal ob Gemüse, Fisch, Fleisch, Saucen, Desserts und so weiter. Es wird stets für Nachschub gesorgt und wer mag, kann sich auch rohen Fisch auf den Teller legen und ihn vom Koch frisch braten lassen. Für jeden ist also etwas dabei. Auch diesmal waren nach dem Essen alle satt und zufrieden und auch Sam (der Beagle meiner Mutter) hat sich unter dem Tisch ordentlich Leckereien zustecken lassen. Die anschließende Rückfahrt war dann jedoch weniger angenehm. Von einem Moment auf den anderen bekam ich intensive Magenschmerzen. Es fühlte sich an, als würde jemand mit einem heißen, scharfen Messer in meinem Unterbauch herumschneiden und meine Begeisterung wuchs noch weiter an, als kurze Zeit später ein schwer zu unterdrückender Stuhldrang einsetzte. Insgeheim hoffte ich, meine Mutter würde den plötzlich vorhandenen Schalter zur Aktivierung der Lichtgeschwindigkeit betätigen und mich innerhalb der nächsten 60 Sekunden zuhause absetzen. Doch statt dessen zog sich die Fahrt über die Ortschaften und Landstraßen und ich war mir nicht sicher, ob ich die Toilette daheim rechtzeitig erreichen würde.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, ich habe es rechtzeitig geschafft. Gerade so. Ich habe sozusagen eine Punktlandung hingelegt und keine 30 Sekunden gebraucht, um das Auto zu verlassen, die Haustür aufzuschließen, die Treppe hoch zu eilen und die Tür des Badezimmers hinter mir zu schließen.

Seitdem ist mir so etwas noch nicht wieder passiert. Aber nach wie vor ist es oft so, dass ich den Toilettengang nicht lange aufschieben kann, wenn mein Darm Lebenszeichen von sich gibt. Innerhalb weniger Minuten wird der Drang so groß dass ich gezwungen bin, ihm nachzugeben. Sicher wüsste ich gerne, weshalb meine Verdauung in den letzten Monaten so empfindlich geworden ist. Ist es möglicherweise eine Nebenwirkung des Pramipexols? Oder vertrage ich bestimmte Nahrungsmittelbestandteile nicht mehr so gut? Ist der Darm aufgrund meiner Erkrankung anfälliger geworden? Vielleicht spielt mein Reizdarm eine Rolle? Ich weiß es nicht und werde meinen Hausarzt um Rat fragen, wenn ich ihn wieder sehe.

Wie bereits erwähnt schreibe ich am liebsten über angenehme Dinge, über die man sich freuen kann. So ist mir z.B. nicht entgangen, dass der Besucherzähler meiner Seite während meines Reha-Aufenthalts in Konstanz vom drei- in den vierstelligen Bereich umgesprungen ist. Wobei mir die Blog-Statistiken incl. der aktuellen Besucherzahl ehrlich gesagt gar nicht so besonders wichtig sind. Natürlich freue ich mich über jeden Besucher, der auf meinen Seiten zu Gast ist. Und gelegentlich besuche ich auch den Bereich "Statistiken" und sehe mir ein paar Zahlen über meinen Blog an. Aber ich schreibe meine Einträge nicht mit dem Ziel, dass der Zähler irgendwann eine bestimmte Zahl anzeigt. Mir bedeutet es viel mehr, meine Gedanken und Emotionen durch die Schreiberei ein wenig ordnen und auch etwas verarbeiten zu können. Auch wenn mir das kaum bewusst war, als ich Ende März mit dem Bloggen angefangen habe.

Einen kleinen Einblick in die Statistik möchte ich meinen Lesern aber nicht vorenthalten. Die folgende Auflistung gibt die Nationen an,  in denen Internetnutzer meine Seiten bisher aufgerufen haben (in Klammern die Anzahl der Aufrufe, Stand: 03.08.2014, 01:30 Uhr).

- Deutschland (950)
- Vereinigte Staaten (184)
- Ukraine (19)
- Schweiz (16)
- Russische Förderation (15)
- Lettland (13)
- Republik Korea (7)
- Österreich (4)
- Frankreich (3)
- Litauen (3)
- Polen (3)

Sehr gefreut habe ich mich für Mehrad, meinen Bruder im Geiste. Er hat mir vor kurzem erzählt, dass er einen Platz an einer Schauspielschule in einer deutschen Großstadt ergattert und dort mittlerweile auch eine Wohnung gefunden hat. Herzlichen Glückwunsch und Chapeau! Ich kann mir vorstellen, dass der Andrang auf die zu vergebenden Plätze jedesmal ziemlich groß ist und dass nur die wenigsten Bewerber später auch genommen werden. Umso mehr Respekt für diesen Erfolg!

Ebenso freue ich mich, dass ich weiterhin Kontakt mit einigen lieben Leuten habe, die ich während der Reha kennengelernt habe. Ich hatte zuerst die Befürchtung, dass der Kontakt irgendwann im Sande verläuft, doch Gott sei Dank ist dem bisher nicht so. Im Gegenteil. Mit Andrea und Melanie tausche ich z.B. regelmäßig Nachrichten aus und Uli hat mir neulich eine ganz liebe Mail geschrieben. Vielen Dank euch allen! Ich vermisse euch!

Ich weiß zwar nicht mehr, wie ich darauf gekommen bin. Aber da ich ja nun mal Pfälzer bin (und somit das höchste, was ein Mensch werden kann!) kam mir die Idee in den Sinn, einen Blog-Eintrag komplett auf Pfälzisch zu veröffentlichen. Ich stelle mir das durchaus spaßig vor. Klar, natürlich würde ich auch eine hochdeutsche Version für Nicht-Eingeborene einstellen. Aber beim Pfälzischen handelt es sich um einen Dialekt, der gar nicht mal so schwer verständlich bzw. nachzusprechen ist. Die richtige Aussprache und ein gewisser Grundwortschatz prägen sich (vor allem im leicht angeheiterten Weinfest-Zustand!) relativ rasch im Gedächtnis ein. Wie sagt der Pfälzer? Gugge mer mol!